LEKTORAT VERSUS AUTORENCOACHING

Mittagspause im Grünen. Mal durchatmen. Ein besinnliches Anlehnen am Baum. Hier in der Natur fließen die Gedanken anders als im Home Office. Momentan betreue ich als Lektor einen inspirierenden psychologischen Ratgeber. Ein Skript, das mir persönlich viel gibt.

 

Parallel erreichen mich andere Auftragsanfragen, und in letzter Zeit geht es wieder auffällig oft um die Frage, was die Manuskripte meiner Einschätzung nach am meisten brauchen.

 

LektorInnen lektorieren. Ja. Ihre Dienstleistung lautet »Lektorat« Ja. Doch LektorInnen haben AutorInnen so viel mehr zu bieten! Hartnäckig hält sich dieses eine Bild über die Zusammenarbeit: LektorInnen bearbeiten Manuskripte Seite für Seite und machen hier und da Vorschläge. So werden die Texte der AutorInnen besser.

 

Läuft die Zusammenarbeit immer so ab? Nein! Wenn ich Manuskripte prüfe, schlage ich meinen KundInnen in bestimmen Fällen ein Autorencoaching statt eines Lektorats vor. Warum?

 

Selbst erfahrene AutorInnen denken beim Schreiben nicht an alles. Dabei bleiben nicht nur Kleinigkeiten auf der Strecke, sondern auch große Baustellen.

 

Manche Texte benötigen mehr Schliff als andere, weil das Schreibhandwerk noch nicht richtig sitzt.

 

Es ist schwierig für LektorInnen, die Grundkonzeption eines Manuskripts während des Lektorats essenziell zu beeinflussen.

 

Beim Lektorat können AutorInnen Verbesserungen entweder akzeptieren oder ablehnen. Verbessert sich dadurch ihr Schreiben? Nicht immer. Manche AutorInnen übernehmen die Vorschläge der LektorInnen, ohne ihr eigenes Schreiben genug zu reflektieren.

 

Beim Coaching werden AutorInnen intensiv beraten. Sie erfahren, wie sie klarer und packender schreiben, einen Spannungsbogen aufbauen oder überzeugender formulieren können. Oder wie sie ihr Genre besser einhalten können. Die AutorInnen leisten anschließend die nötige Verbesserung selbst.

 

Der Hauptunterschied: Beim Lektorat bearbeite ich ein Manuskript Seite für Seite. Beim Coaching lese ich das Skript, ohne es zu lektorieren. Ich erstelle ein Stärken-Schwächen-Profil, welches wir nachbesprechen. Dann wird das Manuskript von den AutorInnen überarbeitet.

 

Beim Coaching verbessert sich das Schreibhandwerk nachhaltig. Außerdem ist es günstiger als ein Lektorat. Es ist mit einem Lektorat kombinierbar und kann die Kosten für ein Lektorat reduzieren.

 

Was fällt Ihnen zu diesem Thema ein? Schreiben Sie mir gerne einen Kommentar!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0